Wenn du dein Brautauto planst, bist du mit der Planung weit vorangeschritten. Doch wie kommst du von A nach B?
Wie weit sind Standesamt, Kirche, Restaurant und Location voneinander entfernt? Willst oder kannst du zu Fuß gehen? Möchtest du selber fahren? Nein!
Auf dieser Seite schauen wir uns die Fortbewegungsmittel und Möglichkeiten an.
1. Allgemeines
Ein Brautauto ist ideal zum Herunterkommen und zum Fokussieren auf das, was gleich alles kommt. Ein Brautauto bringt dich zur Trauung, zur Feier, zum Hotel und so weiter. Natürlich je nach gebuchtem Umfang.
Das Brautauto sollte zudem zu dir passen. Es kann je nach Geschmack edel, sportlich, romantisch, nostalgisch oder verrückt ausfallen!
Liegen die Locations sehr nah beieinander, könnt ihr alternativ einen Hochzeitsumzug starten. So ein Spaziergang ist mal was anderes und bringt die Gäste ins Gespräch.
So ein Hochzeitsspaziergang kommt bei den Gästen häufig gut an, da sie den restlichen Tag mit viel Sitzen und Essen verbringen werden. Achtet aber dabei auf das Wetter.
Stellt Regen- bzw. Sonnenschirme zur Verfügung und bei Ankunft entsprechende Erfrischungsmöglichkeiten.
Weitere innovative Alternativen
- Hochzeitskutsche / Hochzeitsschlitten im Winter
- Motorrad / Roller
- Pferde
- Zugmaschinen / Traktoren / LKWs usw.
2. Woher kommt der Brauch?
Der Brauch des Hochzeitsautos ist noch relativ jung. Bis Anfang des 20.Jahrhunderts war der Besitz eines eigenen Autos keine Selbstverständlichkeit. In Amerika kam der Brauch mit zunehmendem Wohlstand auf, das Hochzeitsauto von frisch Vermählten zu schmücken und das Paar nach der Trauung mit einem Hupkonzert zum Ort der Feier zu begleiten. Schmuck und das Hupen sollten dabei böse Geister vertreiben.
Klappernden Dosen, die hinten an einem Hochzeitsauto angebracht sind, sollten also ursprünglich nicht die Nachbarschaft über das frisch getraute Paar informieren, sondern versuchen übersinnliche Kräfte zu beeinflussen.
Der Konvoi, der sich um das Hochzeitsauto bildete, war dazu da, die Braut zu „beschützen“, auch wenn das heute nicht mehr nötig ist. Mittlerweile dienen die geringe Geschwindigkeit und die Lautstärke eines Hochzeitskonvois hauptsächlich dazu, dass alle Passanten Anteil haben können am Glück der frisch Vermählten. Außerdem hält die Dekoration am Brautauto länger.
3. Sicherheit
Ein Hochzeitsauto auf Deutschlands Straßen muss sich – wie jeder andere Verkehrsteilnehmer – an die Regeln der Straßenverkehrsordnung halten.
Das Tempo sollte so gering sein, dass angebrachte Dekorationen nicht davonfliegen oder die Fahrt bzw. den Fahrer oder andere Verkehrsteilnehmer behindern.
Alle Fahrzeuge im Konvoi sollten ungefähr dasselbe Tempo fahren können und somit als Einheit wahrnehmbar sein. Hupen zum Grüßen oder zum Bemerkbarmachen ist im Straßenverkehr theoretisch verboten. Das Hupen im Hochzeitskonvoi wird jedoch sehr selten geahndet. Die Polizisten werden an diesem besonderen Tag einfach ein Auge für dich zudrücken. Anders sieht es jedoch aus, wenn andere Dinge verwendet werden, um Aufmerksamkeit zu erzeugen, z.B. das Aufhalten vom Verkehrsfluss, Drifts, Bengalos, Schusswaffen und andere illegale Utensilien.
Das Anbringen von Sonderkennzeichen (z.B. „Just Married“ oder eure Namen) sind in Deutschland verboten!
4. Die Planung
Willst du selbst am Steuer oder auf der Rückbank sitzen?
Beides ist toll und dennoch ganz unterschiedlich.
Selbst am Steuer zu sitzen ist cool und etwas ganz besonderes, erst recht wenn du einen Exoten gebucht hast. Dennoch passt das Selberfahren nicht für jeden.
Auf der Rücksitzbank Platz zu nehmen ist der Klassiker. Besonders wichtig ist, dass die Braut genügend Platz und Beinfreiheit hat – vor allem für den Reifrock oder Schleier.
Idealerweise kannst du das Fahrzeug vorher anschauen und auch das Probesitzen (vorn wie hinten) ist dabei ratsam. Alternativ kannst du dir vom Anbieter aussagekräftige Fotos und Maße zuschicken lassen.
Sich wie ein Filmstar fühlen und chauffieren lassen? Das ist der Traum vieler Brautpaare.
Bedenke: du hast dann einen Fremden mit im Auto sitzen. Außerdem sollte der Chauffeur bei Wartezeiten mit Kaffee und Kuchen versorgt werden. Kläre das im Vorfeld mit dem Anbieter ab.
Halte Trinkgeld bereit und plane das in deine Gesamtkosten ein.
Die Abholung des Fahrzeuges vom Vermieter entfällt bei einer Chauffeur-Fahrt.
Die persönlichere und individuellere Variante:
Lasse dich von einem Bekannten oder Freund fahren, oder bitte den Trauzeugen oder den Brautvater. Diesen Dienst übernehmen sie vor Stolz sehr gern – versprochen!
Sie übernehmen sogar oft die Abholung des Oldtimers vom Vermieter, sodass du mehr Zeit für die wesentlichen Dinge hast.
Definiere bei der Planung, wer alles im Fahrzeug mitfährt. Ihr als Hochzeitspaar allein, zusammen mit den Trauzeugen, den Kindern oder den Eltern?
Für Romantiker der Klassiker:
hinten das Brautpaar, vorne der Fahrer!
Wenn du Kinder hast, die mitfahren sollen, informiere dich, ob (d)ein Kindersitz richtig befestigt werden kann. Viele Oldtimern haben nur Beckengurte oder manchmal auch gar keine. Sollen mehr als 4 Personen mitfahren (Brautpaar, Trauzeugen, Eltern) ist z.B. ein Bus die bessere Wahl.
Kläre unabhängig von der Fahrzeuggröße die Sitzordnung vorher ab, damit es dann zu keinem chaotischen Anrempeln kommt. Wer sitzt wo? Wer steigt wo aus?
Ein Chauffeur wird meist nur für wenige Stunden gebucht. Einen Oldtimer zum selbst fahren kann für den ganzen Tag oder sogar (je nach Preismodell des Vermieters) für das ganze Wochenende gebucht werden. Beide Varianten sind preislich nah beieinander.
Kläre mit dem Anbieter unbedingt vorab das zugelassene Mindestalter und die entsprechenden Rahmenbedingen, wie Versicherungsregelungen, Zeiträume, Besonderheiten bei Rückgabe usw.
Fahrzeugvarianten
Grundsätzlich haben amerikanische Oldtimer eine geräumiger Rücksitzbank und großen Kofferraum. Bei europäischen Autos kommt es auf das Modell an.
Ein 2-Türer (Coupé oder Cabrio) sieht eleganter aus. Beim Ein- und Aussteigen benötigst du jedoch Unterstützung, weil der Vordersitz umgeklappt wird. Bei einem 4-Türer ist das nicht der Fall. Mache daher unbedingt bei der Sitzprobe das Ein- und Aussteigen einen Test, wie du hinein und hinaus kommst.
Soll es ein Cabrio oder ein geschlossenes Fahrzeug sein?
Auch hier scheiden sich meist die Geister.
Für Fotografen ist es einfacher, dich in einem offenen Auto zu fotografieren, als in geschlossenen Fahrzeugen. Außerhalb des Fahrzeuges gibt es für den Fotografen keine Unterschiede, außer, dass ein Oldtimer immer besser aussieht, als ein moderernes Fahrzeug.
Auch in einem Coupé können tolle Aufnahmen entstehen. Das Cabrio ist aber im Gesamten flexibler, da dieses schnell geschlossen werden kann.
Zeitplanung
Beginne frühzeitig mit der Planung. Unsere Empfehlung: spätestens 6 – 12 Monate vor der Hochzeit.
Heiratest du zu einem beliebten Hochzeitsdatum, empfiehlt es sich sogar bis zu 1,5 Jahre im Voraus zu buchen.
Die meisten Oldtimer sind individuelle Einzelstücke. Jeder Vermieter hat nur begrenzt viele Fahrzeuge in einer bestimmten Farbe, Marke oder Ausführung (Limousine, Cabrio oder Coupé). Es wäre schade, wenn dein Traumauto am Traumtag nicht frei ist.
Dekoration am Brautauto
Kläre mit dem Anbieter, in wie weit Blumenschmuck am Fahrzeug oder die Mitnahme von Tieren möglich ist. Beides kann der Vermieter nämlich untersagen.
Bedenke beim Einsatz vom Blumenschmuck, dass dieser grundsätzlich zu Schäden am Fahrzeug führen kann. Ältere Fahrzeuge und Oldtimer haben schlechter gedämmt Motorhauben und dadurch höhere Hitzeentwicklung. Dadurch können Blumen und Blätter schneller verwelken. Außerdem sollte in diesem Fall von Klebebänder unbedingt Abstand genommen werden, da diese schmelzen und somit den Lack angreifen können.
Weiche daher prinzipiell immer auf die Befestigung mit Saugnäpfen aus, egal wie alt das Fahrzeug ist.
Oldtimer sind aber auch ohne Dekoration der absolute Hingucker. Details und die ein oder andere Chromverzierung des Fahrzeuges sprechen für sich.
Und ohnehin ist der schönste Schmuck immer noch die Braut!
Die Finanzen rund ums Brautauto
Kläre im Vorfeld mit dem Vermieter, was inklusive ist. Das erspart dir böse Überraschungen. Kläre folgende Punkte ab:
- Wie viele Kilometer sind im Mietpreis enthalten?
- Ist die Fahrzeugversicherung im Preis inklusive?
- Wenn nein, wie hoch ist die Kasko-Versicherung?
- Wie hoch ist die Selbstbeteiligung?
- Kostet ein zusätzlicher Fahrer extra?
- Ist die Reinigung enthalten?
- Wie hoch sind die Kraftstoffkosten?
- Muss eine Kaution hinterlegt werden?
- Fallen bei Terminverschiebungen Mehrkosten an?
- Muss der Chauffeur verpflegt werden
5. Tipps und Tricks
Wenn du ein Cabrio suchst, halte Ausschau nach Fahrzeug mit festem Dach (Hardtop).
Cabrios mit Hardtop sehen geschlossen einem Coupé sehr ähnlich.
Außerdem sind Fahrgeräusche im Cabrio mit Hardtop leiser als in Fahrzeugen mit Stoffdach (Softtop), da es gedämmter gebaut ist.
Prinzipiell gilt: das Fahrzeugdach ist nur geschlossen, wenn das Wetter schlecht ist.
Teile deinem Friseur mit, dass dein Brautauto ein Cabrio sein wird. Anhand dieser Aussage kann dich dein Friseur besser zu deiner perfekten Frisur beraten.
Buche sobald dein Hochzeitstermin feststeht und du dich für ein Fahrzeug entschieden hast. Heiratest du zu einem beliebten Hochzeitsdatum, empfiehlt es sich sogar bis zu 1,5 Jahre vorab zu buchen.